Die Bindery besteht aus den drei Dateien NET$VAL.SYS, NET$OBJ.SYS und NET$PROP.SYS, die alle in SYS:SYSTEM stehen und alle Resourcen eines Netware 3.1x Servers (User, Gruppen, Printqueues und deren Passwörter) inklusive aller Verknüpfungen zueinander beinhalten.
Bei Netware 2.x gibt es diese Bindery auch, allerdings besteht sie dort aus zwei Dateien NET$*.SYS und hat ein etwas anderes Format.
Diese Bindery wird ständig offengehalten und kann deshalb mit normalen Programmen weder gesichert noch betrachtet werden.
Beim Hochfahren des Servers erscheint grundsätzlich die Meldung:
BINDERY OPEN REQUESTED BY THE servername
Das ist keine Fehlermeldung, sondern eine Systemmeldung. Er sagt damit nur, daß der Server <Servername> gerade die Anforderung (Request) zum Öffnen der Bindery gegeben hat.
Mit dem Programm BINDFIX kann die Bindery auf Inkonsistenzen überprüft und gegebenenfalls repariert werden. Dabei werden drei Dateien mit der Extension .OLD erstellt, die die alte Bindery beinhalten und im Fehlerfall mit BINDREST zurückgeholt werden können.
Wenn beim Durchführen von BINDFIX die Meldung "Cannot Write *.old Files" kommt und danach nur noch SUPERVISOR und GUEST ohne Paßwort vorhanden sind, liegt das meist daran, daß ein Schreibschutz auf den alte BinderydateienNET$OBJ.OLD, NET$PROP.OLD und NET$VAL.OLD bestanden hatte.
Dieser Schreibschutz kann durch ein FLAG aller Dateien in SYS:SYSTEM erfolgt sein und verhindert, daß weitere Sicherungsdateien erstellt werden. Daraufhin wird eine neue "leere" Bindery erzeugt.
Man sollte die Bindery dann per Restore zurücksichern, da die alte Bindery in NET$*.OLD wahrscheinlich erheblich älter ist. Ansonsten kann man den Schreibschutz dieser alten Bindery mit FLAG NET$*.OLD N wieder aufheben und diese mit BINDREST wieder zurückholen.